Siegerin im Porträt

Worrack gehört die Zukunft

 

24.08.2007 · ALBSTADT. "Das war aber schon noch etwas härter, als im vergangenen Jahr", meint die Nummer sechs der Weltrangliste von der Equipe Nürnberger. Zum einen sei das Fahrerfeld viel stärker gewesen, zum anderen sei sie unmittelbar aus dem zwölftägigen Höhentraining in Livigno auf die Alb gekommen. "Normalerweise brauchst du zehn Tage, um in Form zu kommen."

Deshalb sei sie überrascht, dass alles so gut gelaufen sei. Beim Prolog in Truchtelfingen schrammte Worrack als Vierte am Podest vorbei, auf der Königsetappe in Pfeffingen wurde sie beim Zielsprint von der Britin Nicole Cooke nur um Zentimeter geschlagen, gestern reichte ihr in Tailfingen Rang zehn, um das gelbe Trikot behalten zu dürfen.

Acht Sekunden Vorsprung auf ihre Stallgefährtin Andrea Graus hatte sie auf die Schlussetappe mitgenommen, mit Hilfe ihrer anderen Teamgefährtinnen konnte sie das Rennen dirigieren. Wann immer eine der hartnäckigsten Verfolgerinnen auszubüchsen drohte, heftete sich eine Fahrerin der Equipe Nürnberger an ihr Hinterrad und wehrte den Angriff ab. "Wir haben sehr gute Fahrerinnen in unserem Team. Ich denke, dass wir alles im Griff haben werden", war Worrack schon vor dem Rennen optimistisch.

Der Triumph in Albstadt ist für sie ein gutes Omen für die Weltmeisterschaften in Stuttgart. 2006 feierte die zierliche Blondine auf der Alb ihren ersten großen Sieg, anschließend gewann Trixi Worrack bei der WM in Österreich die Silbermedaille. Ob ihr eine Wiederholung dieses Erfolgs gelingt, hängt nicht alleine von ihr ab. "Ich weiß noch nicht, wie die Mannschaft zusammengestellt wird und wer für wen fährt. Ich denke, darüber entscheidet die Form unmittelbar vor Beginn der WM." Eine ihrer schärfsten Konkurrentinnen ist Judith Arndt von T-Mobile.


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Dieser Sieg ist für mich etwas ganz Besonderes" strahlt Trixi Worrack. Wie im Vorjahr hat die 25-Jährige gestern die Gesamtwertung des Albstadt-Frauen-Etappenrennens gewonnen.


Die Zukunft gehört aber Trixi Worrack, die mit ihren 25 Jahren noch lange nicht ihren Leistungshöhepunkt erreicht hat. Erst relativ spät hat sie mit dem Radfahren angefangen. Eine Fußball-Frauen-Mannschaft gab es in der 600-Seelen-Gemeinde Dissen im Spreewald nicht, also musste sich die damals 14-Jährige etwas anderes suchen. Die Radfahrhochburg Cottbus war nicht weit entfernt und für ihre gute Nachwuchsarbeit bekannt. Also schwang sie sich in den Sattel und hatte prompt Erfolg.

"Ich habe nicht härter trainiert, als die anderen Mädchen. Vermutlich hatte ich Talent", nennt sie einen der Gründe für ihren kometenhaften Aufstieg, der zunächst im Juniorinnen-Weltmeistertitel im Zeitfahren gipfelte. In ihrer früheren Spezialdisziplin holte sie sich 2000 die Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften, spätestens seit diesem Erfolg galt sie als "deutsches Fräuleinwunder." Drei Jahre später wechselte die Trägerin auffällig großer, dunkler Ohrringe ins Profilager zur Equipe Nürnberger: "Ich genieße hier viele Freiheiten. Die Termine spreche ich mit dem Manager und mit meinem Trainer ab." So verbringt sie den Winter normalerweise im sommerlichen Australien, nur dieses Jahr wird nichts aus dem Trip nach Down-under: "Ich baue nämlich ein Haus in meiner Heimat und außerdem möchte ich auch mal wieder zum Skifahren."

Falls alles glatt läuft mit ihrer Karriere, wird Worrack im kommenden Jahr ihren Titel in Albstadt nicht verteidigen. Sie hofft weit, weit weg zu sein und als eine von drei deutschen Fahrerinnen für die Olympischen Spiele in Peking nominiert zu werden. Eine Medaille rechnet sie sich aber nicht aus: "Ich würde mich schon unheimlich darüber freuen, überhaupt bei den Spielen dabei sein zu dürfen."

von Zollern-Alb-Kurier, 24.08.2007

 

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