Hinter die Kulissen des Frauen-Etappenrennens geblickt

Drei 18-Stunden-Tage in Folge - Während des Rennens kommt Streckenchef Gunter Bohnenberger kaum zur Ruhe

 

18.08.2006 · Vieles gehört zur Normalität. Ob im Beruf, privaten Bereich oder beim Sport. Dinge sind geregelt, die einem das Leben einfacher machen. So auch beim Frauen-Etappenrennen. Dafür hat Gunter Bohnenberger als Streckenchef längst gesorgt. Heute geht das fünf Etappen-Rennen auf die Zielgerade (siehe Seite "Sport regional").

ALBSTADT. Um der Elite ein entsprechendes sprechendes Terrain zu bieten, gehört eine ganze Menge Vorarbeit und Planung dazu. Wenn die Frauen aus acht Nationen, im Vorfeld hervorragende Nachwuchsfahrer mit einem deutschen Meister, an ihre Startlinie gehen, präsentiert sich ihnen sorgfältig präparierter und sauberer Asphalt. Dafür sorgt seit Jahren im ehrenamtlichen Engagement, derzeit ohne aktuelle Vereinsfunktion, Gunter Bohnenberger.

Als der 49-jährige Diplom-Ingenieur 2001 im Organisationskomitee (OK) einstieg, war er noch dritter Vorsitzender beim RSV Tailfingen. Fünf Jahren bekleidete er dieses Amt, möchte auch ohne ein solches seine Zeit, hobbymäßig als Rennradsportler viel unterwegs, sinnvoll koordinieren. Bohnenberger ist zugleich sportlicher Leiter und Koordinator der Ergoline-Rennserie im Radbezirk. Dank seinem Fachwissen ist er für das OK ein Glücksgriff. Ihm kommt als TÜV-Mitarbeiter der tägliche Umgang mit Technik und Verkehr zugute. Ebenso der Weg zu Behörden, das Wissen um rechtliche Hintergründe.


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Gunter Bohnenberger - Streckenchef beim derzeit laufenden Albstädter Frauen-Etappenrennen.


Schon zu Jahresbeginn stehen für den Streckenchef des Albstädter Frauen-Etappenrennen erste Arbeiten an. Genehmigungen werden beantragt, die Rennstrecken auf ihren Zustand kontrolliert. "So bleibt noch genügend Zeit für Ausbesserungen", resümiert Gunter Bohnenberger. Vorabsprachen bei der Stadt stehen an. So auch, ob Baustellen in diesen Bereichen geplant sind. "je näher die Rennen rücken, desto detaillierter werden die Straßenabschnitte angegangen". Absprachen mit der Polizei, welche alle Etappen begleitend unterstützt, stehen für die Streckensicherung an. Ebenso Gespräche beim städtischen Bauhof in Tailfingen, wobei es nicht nur um Absperrungen und das Ausweisen von Umleitungsstrecken geht, sondern auch um deren Aufhebung nach dem Ende des Rennens.

Je näher die Renntage kommen, umso größer wird die Arbeit. Tags zuvor beginnt eine umfangreiche Materialbewegung. Die benötigten zwei Lastwagen dazu besorgt er sich selbst. Mit diesen werden Absperrgitter und viel sonstiges Material für die Streckensicherung geholt und weitertransportiert. Vor Ort erfolgt die Montage von Lautsprechern für die Beschallung, Einrichtung des Kampfrichterwagens, vom gesamten Start-Ziel-Bereich. Der zeitliche Aufwand für Gunter Bohnenberger ist beim eigentlichen Höhepunkt immens. "Von Mittwoch bis Freitag stehen drei 18-Stundentage an, ich bin täglich von 6 bis 24 Uhr auf den Beinen". Hat er während der Rennen etwas Luft, geht er sich als Fahrer am Steuer des Führungsfahrzeugs auf die Rennstrecke.

Einige Stunden gibt es am Samstag noch mit dem Aufräumen zu tun, dann folgt für ihn eine ruhigere Zeit. Kraft und Ausdauer tanken, um anfangs 2007 mit den neuen Gesprächen zu beginnen. Dann ist er noch mehr gefordert, denn im nächsten Jahr soll's nochmals eine Stufe nach oben gehen. Die Frauen-Weltelite wird dann in der Sportstadt Albstadt zu Gast sein.

von Zollern-Alb-Kurier, 18.08.2006

 

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