18.08.2006 · Trixi Worrack (Equipe Nürnberger) dominiert das Albstädter Frauen-Etappenrennen, wie noch keine Fahrerin vor ihr. Ihrem Auftaktsieg ließ sie gestern den nächsten Triumph folgen.
ALBSTADT. Beim Bergzeitfahren in Pfeffingen war die 24-Jährige Bergspezialistin wieder nicht zu schlagen. Auf den 3,6 Kilometern durchs Wünschtal auf den Irrenberg legte sie mit 7:42 Minuten eine Fabelzeit vor, die von keiner der 59 Konkurrentinnen auch nur annähernd erreicht wurde. Zweite wurde wie schon auf der ersten Etappe ihre Teamgefährtin Tina Liebig mit einem Rückstand von exakt 20 Sekunden. Platz drei teilten sich mit 8:12, Sekunden die Vortagesdritte Birgit Söllner (Team Stevens Switzerland) und Eva Lutz (Equipe Nürnberger).
Worrack baute ihren Vorsprung in der Gesamtwertung auf 1:48 Minuten aus, Liebig liegt 1:10 Minuten vor Söllner, die wiederum 1,45 Minuten Abstand auf Lutz hat.
An diesen Abständen dürfte sich im Verlauf der letzten Etappen nicht mehr viel ändern. Schließlich wird die "Equipe Nürnberger", weltweit die Nummer eins im Frauen-Radsport, ihre Spitzenfahrerinnen durch eine ausgeklügelte Taktik abzuschirmen wissen. Selbst die Sprintspezialistin Tanja Hennes (RG Charlottenburg Berlin), derzeit Fünfte, dürfte es kaum mehr schaffen aufs Treppchen zu fahren.
Ganz hervorragend geschlagen hat sich bislang die Mountainbike-Spezialistin Mirjam Leibfritz vom SC Truchtelfingen, die eine Bezirksauswahl mit zwei Schwedinnen im Team anführt. Beim ungewohnten Bergzeitfahren blieb sie unter neun Minuten und verbesserte sich auf den 26. Platz im Gesamtklassement. Nur wenig langsamer war die 16Jährige Johanna Bock vom RSV Tailfingen, die sich ebenfalls nach vorne schob und mit dem Verlauf des Rennens bislang sehr zufrieden ist - im Gegensatz zu Leibfritz: "Auf der ersten Etappe war ich so lange im Hauptfeld. Es ärgert mich, dass ich noch abreißen lassen musste."
Führung verteidigt: Trixi Worrack von der „Equipe Nürnberger" führt weiterhin das Gesamtklassement beim Frauen-Etappenrennen an.
Während die Frauen im Minutentakt am Start weggelassen wurden, bewegten sich die Schüler und Jugendlichen im Pulk die schmale Straße in Richtung Zitterhof hoch. Dabei wurde kräftig taktiert, keiner wollte die Führung übernehmen, so dass der Tross bei den unter 17Jährigen nur langsam vorankam. Bei diesem Gerangel verhakten sich zwei Burschen ineinander und lösten einen Massensturz aus, dem sieben von 16 Fahrern zum Opfer fielen. Dabei zogen sich einige Schürfwunden zu, die von den DRK-Helfern behandelt werden mussten.
Nach diesem Sturz ging so richtig die Post ab. Simon Nuber (RU Wangen) zog als Erster davon und kam nach 7:12 Minuten ins Ziel. 14 Sekunden länger brauchte David Schalow vom RSV Geislingen, der sich am Mittwoch das Albstadt-Spitzenreiter-Trikot geholt hatte und dieses an seinen Konkurrenten aus dem Allgäu weitergeben musste, der inzwischen exakt zehn Sekunden vor ihm liegt.
Eine ganz starke Leistung zeigte Sandro Beck von der RSG Zollernalb in der Altersklasse U 15. Wegen eines Defekts an der Schaltung musste er am Mittwoch aussteigen und Strafminuten hinnehmen. Mit einer Portion Wut im Bauch fuhr er am gestrigen Donnerstag in 8:15 Minuten den Irrenberg hinauf und überholte im Gesamtklassement sogar noch einige Rivalen.
Steffen Beck vom Team Adicom freute sich nach der zweiten Bergetappe, dass nun endlich die schnellen Rennen in der Ebene kommen. Im Gesamtklassement spielt er als 13. bei den Jugendlichen keine große Rolle mehr: "Aber einen Sprint will ich noch gewinnen", hat sich der Pfeffinger vorgenommen.
von Zollern-Alb-Kurier, 18.08.2006