Streckenführung bereitet Probleme

Premiere für die Sportstadt Albstadt. Erstmals taucht ihr Name im Terminkalender des internationalen Radsportverbands auf, nämlich mit dem Frauen-Etappenrennen im August.

 

07.05.2005 · ALBSTADT. "Als ich das gesehen habe, war ich überrascht und ein wenig stolz", bringt Ulrich Bock, Leiter der Landessportschule Albstadt und Multi-Funktionär in Sachen Rennradsport, seine Freude darüber zum Ausdruck, dass der Weltverband UCI das Albstädter Kriterium (17. bis 19. August) in die zweithöchste Kategorie gehievt hat und Weltranglistenpunkte vergibt. Weiter oben rangieren nur noch Weltmeisterschaften und World Cups sowie Rundfahrten vom Kaliber einer Tour de France.

Verdient haben sich die Albstädter diese Auszeichnung durch jahrelange Kärrnerarbeit. Der WSV Pfeffingen, der RSV Tailfingen und der Skiclub Truchtelfingen haben ihre Kräfte gebündelt und gemeinsam ein attraktives, selektives Etappenrennen auf die Beine gestellt, das Juniorinnen-Nationalmannschaften und Profiteams gleichermaßen angezogen hat. Denn nur selten werden den Frauen alle Prüfungen abverlangt: Langdistanz mit Bergwertung, Citysprint, Einzel-Bergzeitfahren, Punkterennen - das Albstädter Etappenrennen fasst die großen Rundfahrten wie im Zeitraffer auf drei Tage zusammen.

Dem Antrag der Vereine an die UCI, den Wettbewerb in seinen Rennkalender aufzunehmen, haben die Verantwortlichen kaum eine Chance eingeräumt. Um so überraschter waren sie, als die positive Antwort eintraf - und der Kriterienkatalog. "Das stellt für uns eine große Herausforderung dar, die wir annehmen werden", betont Gerhard Bitzer vom WSV Pfeffingen und hofft, dass die Anstrengungen vom Publikum honoriert werden. Nicht nur das Preisgeld ist höher, sondern auch die Sicherheitsanforderungen sind gestiegen, UCI-Funktionäre müssen in die Organisation eingebunden, die Start- und Siegerlisten mehrsprachig geführt werden. Die größten Probleme bereitet derzeit noch die Streckenführung. Die UCI beharrt darauf, dass zumindest eines der Distanzrennen über Land geht. Doch davon halten die Veranstalter wenig: "Wenn die Frauen von Albstadt auf den Heuberg fahren und wieder zurück, ist das für die Zuschauer nicht sonderlich interessant", gibt Bitzer zu bedenken. Viel attraktiver sei es, die Rennfahrerinnen wie bisher mehrmals über einen kurzen Rundkurs zu jagen, so dass das Publikum die taktischen Manöver aus nächster Nähe betrachten kann. Optimistisch ist Bock, dass der internationale Radrennverband eine Ausnahmegenehmigung erteilt.
Zumal er sich vor Anmeldungen kaum retten kann. 80 Fahrerinnen werden zugelassen, einige der Startplätze sind für die bisherigen Teilnehmer aus den deutschen und eidgenössischen Profirennställen reserviert. Mit dabei dürften auch wieder Nationalteams aus der Schweiz, Schweden und den Niederlanden sein, sowie die Landesauswahl Baden-Württembergs, für die Ulrich Bocks Tochter Katharina in die Pedale tritt. Um die wenigen verbliebenen Startplätze haben sich weitere Teams beworben, so dass die Veranstalter in der glücklichen Lage sind, selektieren zu können. "Da sind ein paar Exoten dabei", schmunzelt Bock und nennt als Beispiel die türkische Frauennationalmannschaft. Wenn es nach dem Willen des Leiters der Landessportschule geht, werden die Organisatoren den Türkinnen das Ticket zukommen lassen: "Wir haben hier so viele türkischstämmige Einwohner. Wenn die ihrer Nationalmannschaft zujubeln können, tanzt an der Strecke der Bär."

von Zollern-Alb-Kurier, 07.05.2005

 

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