Katharina schließt zu den Großen auf

Bock mischt mit

 

20.08.2004 · Katharina Bock vom RSV Tailfingen darf sich mit den Großen messen. Das Albstadt-Frauen-Etappenrennen ist bislang der bedeutendste Wettbewerb in derKarriere der 17-Jährigen.

ALBSTADT. BeimAuftakt am Mittwochabend auf der Königsetappein Pfeffingen und beim gestrigenZeitfahren hat die jüngste Teilnehmerin bewiesen, dass sie im Konzertder Nationalmannschaftsfahrerinnen mithalten kann. "Eigentlich ist es ganz gut gelaufen. In so einem Feld ist es recht einfach, eine Gruppe zu finden, in die man hineinpasst", freut sich die zierlich wirkende Athletin über ihr bisheriges Abschneiden. Mit einem Platz unterden besten 50 hat sie geliebäugelt, doch schon auf der schwierigen ersten Etappe ließ sie als 41. so manchenamhafte Konkurrentin aus Schweden, der Schweiz und selbst aus derdeutschen Juniorinnennationalmannschaft hinter sich.

Im Gegensatz zu den Jungs vom RSV Tailfingen tritt Katharina Bock nicht für das Teams Adicom an, sondern fährt im gelben Trikot von "VitaClassica" - dahinter verbirgt sich die baden-württembergische Auswahl.In dieses Team, das auch Bundesliga-Rennen bestreitet, hat sich die Albstädterin, die am Gymnasium Ebingen die Sportförderklasse besucht, durch ihre konstant guten Leistungen hinein gefahren. Auch bei Landes- und selbst bei Deutschen Meisterschaften hat sie schon ganz vorne mitgemischt, zum Jahreshöhepunkt hat sie die DM im Herbst auserkoren.

Um sich dort behaupten zu können, kommt Bock das Frauen-Etappenrennen vor der Haustüre geraderecht: "Hier kann ich Erfahrungsammeln. In so einem großen Feldhabe ich mich noch nie bewegt." Was das konkret heißt, macht ihr Vater Ulrich Bock deutlich, der eigentliche Macher der vielen Straßenradsportveranstaltungen in derRegion: "Hier muss man sich durchsetzen. Da geht es hart zur Sache. Schulter an Schulter, und jeder Lenker will dahin, wo deiner gerade ist." Für seine Tochter gelte es Anschlusszu halten und sich nicht gnadenlosabhängen zu lassen, so der Leiter derLandessportschule Albstadt: "Sie kann nur lernen, lernen, lernen."


Bild zum Bericht
Gut dabei: Katharina Bock strebt ins Juniorinnen-Nationalteam. FOTO: DILI


Das Radfahren ist Katharina Bock und ihren drei jüngeren Geschwistern praktisch in die Wiege gelegt worden. Ihr Vater tritt bei den Senioren in die Pedale, trainiert den RSV Tailfingen und andere Auswahlteams. Sohn Lorenz fährt im Nachwuchsteam Adicom mit, die 14-Järige Johanna ist schon im badenwürttembergischen Jugendkader am Start. Lediglich Töchterchen Charlotte ist zu jung, um beim Frauen-Etappenrennen mitzumischen.

Ganz so weit, wie Katharina, ist Johanna Bock noch nicht. Klar, sie ist ja auch zwei Jahre jünger. Dennoch könnte sie ihrer großen Schwester die Karriereleiter hinauf folgen, glaubt ihr Vater. Mit ihrem Abschneiden in Albstadt ist sie bislang nicht zufrieden. Am Mittwoch habe sie die ersten zwei Runden gut mithalten können, erzählt sie, doch dann sei gar nichts mehr gegangen. Und beim gestrigen Zeitfahren sei es gerade umgekehrt gewesen: Am Anfang habe sie schwere Beine gehabt, erst nach der Hälfte fiel alles leichter. Eigentlich habe sie sich eine bessere Zeit als die 9,46 Minuten für die 3,6 Kilometer lange Strecke vorgenommen gehabt.

Allzu ernst sollte man die Enttäuschung der Schülerin am Progymnasium Tailfingen allerdings nicht nehmen. Sie ärgert sich auch, wenn sie auf dem Podest steht, weil eigentlich alles noch einen Tick besser hätte sein können.

Ulrich Bock verfügt über genügend Sachverstand, um die Möglichkeiten seiner Kinder einzuschätzen. Seiner ältesten Tochter, Katharina, traut er durchaus zu, dass sie sich im kommenden Jahr in die Juniorinnen-Nationalmannschaftfährt und sich für die EM qualifiziert. Deshalb wünscht er ihr besondersheute beim Abschlusswettbewerb in Tailfingen ein gutes Abschneiden unter den Augen von Bundestrainer Jochen Dornbusch, der extra wegen des Frauen-Etappenrennens von Athen aus nach Albstadt fliegt. Und beiden Töchtern traut er den Sprung in die deutsche Eliteklasse zu, bis hin zur Teilnahme an Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen: "Da Potenzial ist da."

von Zollernalb-Kurier, 20.08.2004

 

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